Das sind die wichtigsten Regeländerungen zur Saison 2023/24
Auszug aus dem BFV-Magazin 07/2023, Seite 11
Nachspielzeit, Abseits, Foulspiel: Das ist neu!
Das sind die wichtigsten Regeländerungen zur Saison 2023/24
Das International Football Association Board (IFAB) hat für die Spielzeit 2023/24 wieder einige Regeländerungen und präzisierende Ergänzungen beschlossen, die auch im bayerischen Amateurfußball zum Tragen kommen und seit dem 1. Juli 2023 gelten. Verbands-Lehrwart Alexander Pott gibt einen Überblick über die wichtigsten Anpassungen und Verschärfungen.
Regel 3: Spieler
Das WM-Finale 2022 zwischen Frankreich und Argentinien bleibt auch deshalb in Erinnerung, weil nach dem Abpfiff eine Diskussion um den zweiten Treffer von Lionel Messi entbrannte. Hätte Schiedsrichter Szymon Marciniak sich bewusst gemacht, dass sich zum Zeitpunkt des Treffers zwei argentinische Ersatzspieler auf dem Platz vermuteten, hätte er den Treffer nicht geben dürfen und stattdessen auf direkten Freistoß für Frankreich entscheiden müssen. Ab sofort wäre Messis Treffer auch nach Regelauslegung korrekt. Die Unparteiischen müssen einem Treffer nur dann die Anerkennung verwehren und auf Freistoß entscheiden, wenn eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld auch aktiv ins Spielgeschehen eingreift. Eine Verwarnung des Täters ist weiterhin möglich.
Regel 7: Dauer des Spiels
Den Torjubel haben nicht wenige Spieler*innen längst zur eigenen Kunstform erhoben. Er wird aber auch gerne dazu genutzt, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Damit ist jetzt Schluss, weil die Zeit künftig komplett und konsequent nachgespielt wird.
Regel 10: Bestimmung des Spielausgangs
Ermahnungen oder Verwarnungen aus dem Spiel werden nicht in ein Elfmeterschießen zur Entscheidungsfindung bei Pokal- und Entscheidungsspielen übernommen. Dies gilt nicht nur für Spieler*innen, sondern auch für die Teamoffiziellen.
Regel 11: Abseits
Präzisiert wurde die Frage, wann ein*e Spieler*in durch gezieltes Spielen des Balls das Abseits aufhebt. Das ist nur dann der Fall, wenn er oder sie den Ball klar kontrolliert und unbedrängt abspielen, klären oder sichern kann.
Regel 12: Fouls und sonstiges Fehlverhalten
Bei einem taktischen Foul zur Verhinderung einer klaren Torchance oder eines erfolgversprechenden Angriffs war die Konsequenz bisher eine Mehrfachbestrafung: Platzverweis, Sperre – und bei einem Vergehen im Strafraum zudem Elfmeter für das gegnerische Team. Ist klar zu erkennen, dass der Spieler versucht, den Ball zu spielen oder sich ein Zweikampf erkennbar nicht ausschließlich gegen den Gegner richtet, kann der Unparteiische die persönliche Strafe reduzieren. Bei Halten, Ziehen oder Stoßen bleibt weiterhin kein Ermessensspielraum.Kann bei einem Fehlverhalten in der technischen Zone des Täters nicht zweifelsfrei ermittelt werden, darf der Trainer nur dann bestraft werden, wenn das Vergehen eindeutig in seinem Einflussbereich stattgefunden hat, auch in der Nähe der Auswechselbank oder in der Coachingzone.
Regel 14: Strafstoß
Bei Strafstößen versuchen Torhüter*innen gerne, die Schütz*innen zu irritieren und abzulenken. Um unsportliches Verhalten zu unterbinden, zieht das IFAB die Zügel weiter an. Torpfosten, Querlatte und Tornetze sind Tabuzone und dürfen von den Torhütern bei einem Strafstoß nicht mehr berührt werden.